Sie ist nicht nur alt, sondern auch wirklich aus Stein, aus dem Tanja von Heintze sie herausgelockt hat. Jahrelang hütete sie den Altar vom Frauenhof im Allgäu. Jetzt, als Tanja den Frauenhof verlassen hat um neue Wege zu gehen, hat sich auch die Steinalte auf den Weg gemacht zum Rat der Großmütter. Unseren Flyer schmückt sie ja schon von jeher.
Nun steht sie in guter Gesellschaft mit der Skulptur „Urmutter“ von Eva Brand im Heilehaus in Wennenden und beide begleiten unsere Großmüttertreffen dort in stiller Würde und mit spürbarem Wohlwollen. Ich, auf dem Weg zur Steinalten, würde mir wünschen, eines Tages genauso sicher auf dem Fundament meiner Schenkel zu thronen, die Hände geöffnet zum Geben und Nehmen…Mit dem Nehmen haben wir alten Frauen es schwerer als mit dem Geben, wir lernen es erst jetzt. Und ich wünschte mir, dass ich mein Alter wie diese Skulptur stolz zeige und es nicht verstecke. Ihr ganzes Leben spiegelt sich im Gesichtsausdruck – vielleicht nicht schön im patriarchalen Sinn, aber stark und satt. Ja, diese Alte scheint mir satt zu sein. Die Früchte ihres Lebens liegen ihr zu Füßen. Sie muss sie nicht behalten und bewahren. Sie schenkt aus dem eigenen Überfluss, aus der Fülle. Sie muss nicht sparen, denn sie sieht den Horizont ihres Lebens und – wie mir scheint – darüber hinaus. Worüber sie wohl nachdenkt - ?
Was auch immer es sein mag, es zeichnet sie weich und bringt sie nicht aus dem Gleichgewicht. Sie ruht auf friedvolle Weise in sich selbst, einverstanden mit dem, was hinter ihr liegt und dem, was vor ihr liegt. Einverstanden mit der Ernte und den Fehlern eines steinalten Lebens!
Der Rat der Großmütter ist glücklich, die Steinalte von jetzt an im Kreis zu haben und
in ihr die Qualitäten eines großmütterlichen Lebens zu entdecken – und das können für
jede einzelne Großmutter ganz andere sein!
Willkommen, Steinalte im Kreis der Großmütter!
Fotos: Tanja von Heintze und KaraMa