Der neueName: Rat der Großmütter vom Hohlen Fels in der
Tradition Alt-Europas: drei Großmütter berichten
Ich freue mich, dass es inzwischen so viele Großmütterkreise
gibt, dass wir unseren Namen so definieren müssen, dass frau weiß um welchen
Kreis es geht. Als wir den Namen „Rat der Großmütter“ 2009 entwickelt und 2010
von Schloss Hambach in die Welt gerufen haben, waren wir in Deutschland der
erste Rat der Großmütter.
Zwischen unserem ersten Treffen im Januar 2009 und unserem zweiten Treffen im September 2009 wurde die Urmutter, die im September 2008 im Hohlen Fels gefunden wurde, der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Die Urmutter mit ihren üppigen Brüsten war für mich wie eine Bestätigung und Bekräftigung unseres Weges im Großmütterkreis uns für die uralten mütterlichen Werte der Fürsorge und des Schenkens in Fülle einzusetzen. Da sich unser Großmütterkreis immer bei mir im Frauenheilehaus, ganz in der Nähe des Hohlen Felsen trifft, ist uns die Botschaft der Urmutter immer präsent. Für mich ist die Urmutter inzwischen wegweisend für die Neue Zeit.
Den Begriff„Alt-Europa“hat Marija Gimbutas geprägt und sie meint damit die Zivilisation der Jungsteinzeit vor den Indoeuropäern. Es handelt sich dabei um egalitäre gynozentrische Gemeinschaften (mit Mutter/Frau imMittelpunkt), die über eine blühende Zivilisation verfügten, friedlich zusammen lebten, Kunstformen von großer Schönheit und Subtilität hervorbrachten und in einer hohen Lebensqualität lebten. (Marija Gimbutas, Die Zivilisation der Göttin;Harald Haarmann: Das Rätsel der Danauzivilisation)
Ich wünsche mir eine Zivilisation, in der Menschen friedlich und gleichberechtigt leben und in der sich die Menschen als Teil der Natur verstehen und entsprechend handeln.
Großmutter Ursa
Als vor 5 Jahren in meinem persönlichen Umfeld, im Bodenseekreis, ein Rat der Großmütter gegründet wurde, ging ich dazu über, den Rat, dem ich zugehöre als „Rat der Großmütter vom Hohlen Fels“ zu bezeichnen. Nicht um uns abzugrenzen, denn neue Großmütterkreise waren und sind uns natürlich willkommen. Ich wollte einfach nur unnötige Verwechslungen vermeiden, zumal ich ausserdem immer wieder nach unserer vermeintlichen Zugehörigkeit zum „Internationalen Rat der Großmütter“ gefragt wurde, in dem die europäisch -indigenen Großmütter jedoch nicht vertreten sind.
Der Hohle Fels, diese wunderschöne Höhle bei Blaubeuren, wo die bisher älteste Frauenfigur gefunden wurde, war für mich damals und ist bis heute der Ort, wo ich mich geographisch und spirituell gut verorten konnte. Das FrauenHeileHaus, wo sich der Rat der Grossmütter regelmässig trifft, liegt ja auch nicht weit davon entfernt.
Die „Urmutter“ vom Hohlen Fels ist meine geistige und spirituelle Basis und Mitte, ihr Fundort für mich absolut benennenswert.
Nun, dieser besagte andere Kreis wurde nicht weitergeführt, doch ich behielt meine private Namenserfindung trotzdem bei. Es hatte sich nämlich ausserdem herausgestellt, dass die Erwähnung „vom Hohlen Fels“ garantiert Neugier und Fragen provozierte. Ein Raum für persönliche Erklärungen öffnete sich jedes Mal. So habe ich es nie erlebt, dass nicht nachgefragt wurde – immer ein sicherer Einstieg in ein Gespräch über uns, über die Urmutter, über unser Tun und Wirken.
Ich freue mich sehr, dass wir uns seit unserem letzten Treffen im Oktober 15 offiziell
„Rat der Grossmütter vom Hohlen Fels in der Tradition Alteuropas“ nennen.
Alteuropa ist ein Name, den Marija Gimbutas geprägt hat, die grosse Archäologin der alteuropäischen Kultur, in der viele Mutter-Göttinnen-Darstellungen beheimatet sind.
In dieser alteuropäischen Tradition fühlen wir uns indigen verwurzelt. Mit unserem Namen erinnern wir daran, wie wir es auch in unserer Präambel schreiben. So ist es!
Großmutter KaraMA
Unser Rat der Großmütter ist von Rat der 13 indigenen Großmütter inspiriert worden, der sich aus Weisen Frauen aus so vielen unterschiedlichen Kontinenten zusammensetzt. Im Namen unseres Rates der Großmütter wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir Europa vertreten, angebunden an die FrauenkulturenAlteuropas.
Ich persönlich sehe die Wurzeln meines Weges als Weise Frau in den Ur-Frauenkulturen in Europa. Jahrtausendealte Spuren zu sichern, das Vermächtnis lebendig zu halten und die Heilige Ordnung der Mutter in die Zukunft zu weben, ist mir ein langjähriges Anliegen. Gestärkt fühle ich mich durch unsere AhnInnen-Reihe, sichtbar durch die Urmutter vom Hohlen Fels, die älter als40 000 Jahre ist.
Die Urmutter hat für unseren Rat eine besondere Bedeutung, denn wir haben uns gerade zu dem Zeitpunkt gegründet, als diese Figur ausgegraben wurde. Ihr Zuhause, der Hohle Fels von Schelklingen,liegt in der Nähe des Frauenheilehauses, wo unser Rat sich immer trifft. Wie oft haben wir uns schon von der Urmutter zur Meditation in ihre Höhle rufen lassen, wie kraftvoll war unser erstes öffentliches Ritual vor der Höhle!
Natürlich ist auch jede Großmutter aus unserem Rat indigen, denn das heißt:“in einem bestimmten Gebiet beheimatet“. Meine Heimat ist das Alpenland (ich ehre daher symbolisch das Edelweiß). Aus den zahlreichen Zeugnissen der alten Alpenkultur wie Schalensteine, Steinthrone, eingeritzte Symbole der universellen Ursprache, Steinkreise, Höhlen und anderen Kraftplätzen sprechen die Ahninnen der Vorzeit zu uns. In unseremreichen Sagenschatz ist die Göttin in ihrer Dreigestalt lebendig, als Salige Fräulein, als Wildfrauen, als Bethen oder in der christlichen Zeit als die heiligen Madln. All dies gehört für mich zu der Tradition Alteuropas undunser Rat der Großmütter willdiese Weisheit ehren und weitertragen.
Großmutter Sirilya