Rat der Großmütter spricht das Machtwort Stuttgart 21
Wir sind verbunden.
Wir Menschen sind nur eine von vielen Lebensformen der Erde. Du bist verbunden mit Allem und Teil von Allem. Alles was du tust hat eine Wirkung auf das Ganze.“
Dies ist das erste unserer 13 Machtworte, die wir im Mai vor dem Schloss Hambach verkündet haben.
Auch der gigantische Bau des geplanten neuen Bahnhofs in Stuttgart hat eine Wirkung auf „das Ganze“ und wir fürchten – im Einvernehmen mit vielen anderen Stuttgart-21-Gegner-Innen diese Wirkung. Und wenn das viele Geld, dass unserer Meinung nach unnötig in dieses Projekt fließen wird, der einzige Grund wäre, dagegen zu sein: er würde reichen angesichts einer neu (oder nicht so neu) entstehenden Armut in unserem Land, die vor allem die Kinder betrifft.
Am 29. November nahmen wir als ein Teil des Rates der Großmütter an der Montags-Kundgebung in Stuttgart teil und stellten uns gegenüber der Rednertribüne mit unserem Spruchband gut sichtbar auf.
„Der Rat der Großmütter spricht das Machtwort“ war auf dem Band zu lesen und sehr viele Demonstrierende und PassantInnen hielten inne, um zu fragen, was denn dieses Machtwort beinhalte. So konnten wir ein paar hundert unserer schönen und informativen Flugblätter verteilen.
Nach einer halben Stunde Kundgebung bewegten wir uns langsam zum Landtag, um dort am Schwabenstreich teilzunehmen. Es wurde konstatiert: Auch Großmütter können noch auf den Fingern pfeifen oder auf andere Weise lautstark ihren Unmut kundtun. Wenn man auch das Gefühl nicht los wird, dass all dieser Zorn an dem von berittenen und motorisierten Polizisten beschützten Landtag und seinem Hausherrn abprallt, tat es doch gut, ihm Ausdruck zu verleihen und so die Ohnmacht abzuschütteln, die uns angesichts der Politik um Stuttgart 21 lähmen will.
Wir anwesenden Großmütter fanden es gut, nicht auf dem Podium zu stehen – was wir erst geplant hatten – sondern mittendrin. Wir hatten das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein, wahrgenommen zu werden und einen kleinen aber wichtigen Beitrag zu leisten, damit den lebensfeindlichen Unternehmungen in unserem Land Einhalt geboten wird.
Mehrere e-mails, die wir seitdem bekamen, zeigten, wie auffallend und wichtig unsere Präsenz war und wir haben beschlossen, an weiteren Aktionen gegen Stuttgart 21 teilzunehmen, auch wenn das Unternehmen jetzt Stuttgart 21 plus heißt.